Muttermlich abpumpen kann so einfach sein! Keine Kabel, unsichtbar und hands-free… ein Traum! Aber ist die Elvie Milchpumpe (https://amzn.to/3ZPKTfI – Werbe Link) wirklich ihren Preis wert?
Ich habe sie 3 Monate lang getestet (selbstbezahlt!), ob ich sie wieder kaufen würde erfahrt ihr am Ende des Berichts 😉
Lieferumfang Einzelpumpe:
- Pumpstation (=Hub; 1x)
- USB-Ladekabel (1x)
- Brusthauben (1x 24mm; 1x 28mm)
- Auffangbehälter 150mL (2x)
- Dichtungen / Membranen (2x)
- Schraubdeckel für die Auffangbehälter (2x)
- Schraubverbinder für die Auffangbehälter (2x)
- Ventile (2x)
- BH-Verlängerung (2x)
Bis auf die Brusthauben und natürlich die Pumpstation an sich, sind also alle Teile in doppelter Auslieferung dabei.
Alle oben genannte Teile gibt es auch zum Nachkaufen. Es gibt zusätzlich noch Brusthauben in 21mm, welche im Doppelpack gekauft werden können (ca. 30 Euro).
Fazit Lieferumfang: Nur je eine Brusthaube in den Größen 24 und 28mm führen dazu, dass man im Lieferumfang nur eine komplette Pumpeinheit hat. Damit man also nicht nach jedem Abpumpen direkt spülen muss wäre es meiner Meinung nach besser, wenn Pakete mit 21mm, 24mm und 28mm angeboten würden, sodass man im Lieferumfang des Starterpakets gleich 2 komplette Pumpensets hat. 21mm Brusthauben sind im Lieferumfang nicht enthalten, diese gibt es leider nur separat zu kaufen (ca. 30 Euro für 2 Stück). Deshalb: 3/5 Punkte
Was ist neu an der Elvie Pump?
Die Elvie Pump ist die erste kabellose Milchpumpe auf dem europäischen Markt. Sie kann im BH getragen werden kann, und ist somit quasi unsichtbar. Zusätzlich muss die Pumpe nicht mit der Hand gehalten oder gestützt werden, sodass man beide Hände für anderes frei hat.
Auf dem amerikanischen Markt gibt es bereits die Willow Pumpe, die ähnlich der Elvie Pumpe ist. Die WIllow ist auf dem europäischen Markt allerdings (noch) nicht erhältlich (Stand 01/2021).
Da haben die EntwicklerInnen endlich mal an die Anwenderinnen gedacht! War die pumpende Mama bisher an ihre Pumpe gefesselt, so gewinnt sie jetzt endlich Bewegungsfreiheit und Zeit.
Das futuristische Design der Pumpe kann sich durchaus sehen lassen. Beziehungsweise nicht, denn sie versteckt sich fast unsichtbar im BH 😉 Die kabel- und schlauchlose Bedienung der Pumpe sind ebenfalls neuartig.
Fazit Innovation: Volle Punktzahl! 5/5 Punkte
Was kostet die Elvie Pumpe?
Aktuell (01/2021) kostet die Elvie Pumpe als Einzelpumpe 299 Euro. Das Doppelpumpset, welches einfach 2x die Einzelpumpe ist, kostet 559 Euro. Das ist erst einmal ein stolzer Preis. Wenn man aber bedenkt wieviel Zeit man mit der Elvie sparen kann, da man andere Dinge zeitgleich erledigen kann, sieht der Preis gleich gar nicht mehr so hoch aus. Bei einem durchschnittlichen Nettostundenlohn von ca. 18,50 Euro (Stand 2019; Quelle: statista.com [1]https://de.statista.com/statistik/daten/studie/17494/umfrage/deutschland-arbeitsverguetung-stundenlohn/#:~:text=Die%20Statistik%20zeigt%20die%20H%C3%B6he,18%2C63%20Euro%20pro%20Stunde) lohnt sich das bei insgesamt ca. 30h abpumpen. Wer also viel abpumpt und 3×20 min am Tag pumpt (z.B. berufstätige Mamas), bei dem hat sich die Pumpe bereits nach 30 Tagen, also knapp einem Monat ausbezahlt. Kauft man nur die Elvie Einzel-Pumpe, macht sich die Elvie bereits nach 16 Stunden einseitigem Pumpen bezahlt. Die zweite Brust muss natürlich auch noch abgepumpt werden, weshalb man insgesamt dann doch knapp 30h pumpen muss, aber wie gesagt, in dieser Zeit kann man ja seine 18,50 Euro erarbeiten 😉
Natürlich macht diese Rechnung theoretisch keinen Sinn wenn man in Elternzeit ist und deshalb keinen Stundenlohn hat, aber gerade zuhause ist deine Zeit wahrscheinlich gefühlt deutlich mehr wert als der Durchschnittsstundenlohn!
Außerdem kosten Doppelmichpumpen namhafter Hersteller wie Medela, Ardo oder Philips Avent auch knapp 100-200 Euro. Und damit ist man kabelgebunden und nicht so flexibel.
Fazit Preis: Die gewonnen Zeit mach den hohen Kaufpreis fast wett à 4/5 Punkte
Bedienung:
Die Elvie Pumpe wird mit der zugehörigen App gesteuert (gibt es im App Store kostenlos). Falls der Handyakku leer ist oder die Verbindung nicht klappt, kann man sie aber auch direkt am Gehäuse bedienen. Hier gab es bei mir des Öfteren Probleme: entweder war eine Verbindung zur App nicht herzustellen oder die Verbindung brach während der Benutzung ab. Außerdem ist die App nach dem Öffnen manchmal auf Englisch, manchmal auf Deutsch – ohne erkennbaren Grund. Das finde ich zwar nicht weiter störend, aber trotzdem erwähnenswert.
Wie die meisten Milchpumpen heutzutage kann man die Elvie Pumpe mit zwei unterschiedlichen Pumpmustern mit unterschiedlichen Pumpstärken nutzen: 1. der Ansaugmodus, um den Milchspendereflex auszulösen und 2. den Expressionsmodus, um die Muttermilch zu sammeln. Die Elvie Pump kann theoretisch erkennen, wenn der Milchspendereflex eingesetzt hat und stellt dann automatisch vom 1. in den 2. Modus um. Falls kein Milchfluss erkannt wird, stellt sie automatisch nach 2 min in den Expressionsmodus um. Leider kann man den Modus nur in der App umstellen und nicht am Gehäuse, sodass ich oft die 2min abwarten musste, denn bei mir wurde oft nicht automatisch umgestellt.
Durch das geschlossene Gehäuse kann man leider auch nicht sehen, ob gerade Milch fließt oder nicht. Man kann meist hören, wenn Milch in den Auffangbehälter tropft, aber in einer etwas lauteren Umgebung oder wenn die Milch nur leicht tropft wird man dies überhören. So könnte es passieren, dass man mitten im Milchfluss die Pumpsession unterbricht. Im Patent (US Patent US20180361040A1) ist eine LED beschrieben, die den Milchfluss anzeigt. Vielleicht wird dies in den Folgemodellen dann der Fall sein.
Die Auffangbehälter fassen 150mL. Leider bricht die Pumpe oft schon bei ca. 100mL ab und behauptet der Auffangbehälter sei voll… Das ist etwas nervig, wenn man beide Seiten nacheinander abpumpen möchte und dann zwischendurch die bereits abgepumpte Milch erst umschütten muss.
Die Akkulaufzeit ist mit ca. 2 Stunden ganz okay – bei 10-15 min Pumpeinheiten kann man also knapp 10 Mal abpumpen mit einer Akkuladung. In knapp 1,5 Stunden ist der Akku über USB auch wieder voll aufgeladen.
Fazit Bedienung: Mir fehlt ganz klar ein Knöpfchen zum Umstellen zwischen dem Ansaug- und Expressionsmodus am Gehäuse. Ich habe die Pumpe nämlich meistens ohne die App benutzt. Generell finde ich, dass die Elvie Pumpe einfach noch ein paar Kinderkrankheiten hat, welche aber sicherlich mit den nächsten Versionen behoben werden. Aktuell gebe ich für die Bedienung aber nur 2/5 Punkte.
Reinigung:
Die Reinigung der Elvie Pump ist eigentlich ganz einfach. Alle Teile (bis auf die Pumpstation) können entweder in der Spülmaschine oder per Hand gespült werden. Wie man Pumpenteile und Babyfläschchen korrekt reinigt kannst du in meinem Blogartikel dazu nachlesen.
Einzig der Auffangbehälter ist etwas mühsamer zu reinigen, da die Öffnung nicht so groß ist. Mit einer Flaschenbürste oder einem kleinen Schwamm klappt das aber auch gut. Ich finde aber den Rand der Öffnung etwas scharfkantig.
Elvie empfiehlt die spülbaren Teile einmal täglich zusätzlich zu sterilisieren [2]https://www.elvie.com/de-de/support/elvie-pump/using-elvie-pump/how-and-when-do-i-clean-and-sterilize-elvie-pump
. Entweder durch abkochen, in einem Dampfsterilisator oder in der Mikrowelle (mit dem benötigten Zubehör).
Fazit Reinigung: Einfach und schnell! 5/5 Punkte
Alternativen
Bevor wir zum Gesamtfazit kommen möchte ich noch Alternativen zur Elvie Pumpe aufzeigen. Wie bereits erwähnt gibt es auf dem amerikanischen Markt noch die Willow Pumpe. Allerdings ist diese fast genauso teuer und sieht fast genau gleich aus.
Beim bekannten online Großhändler gibt es Imitate der Willow bzw. Elvie Pumpe (ein Beispiel hier: https://amzn.to/3R0eTRZ – Affiliate Link*). Eine Einheit kostet ca. 70 Euro und ist damit wesentlich günstiger als das Original. Allerdings gibt es noch wenige Rezensionen dazu, sodass ich nichts darüber berichten kann, ob diese als günstige Alternative in Frage kommen.
Eine günstigere Alternative, die ich selbst getestet habe, sind aber die Freemie-Cups (https://amzn.to/3WsqlqL – Affiliate-Link*). Diese sind immer mal wieder bei amazon.de verfügbar. Ein Doppelset der Freemie-Cups kostet knapp 70 Euro. Wenn man dazu eine tragbare Milchpumpe kauft, welche es für knapp 35 Euro gibt, dann hat man ein tragbares hands-free Doppelpumpset für 105 Euro! Ich habe meine batterie-betriebene Pumpe einfach in einer Handtasche über die Schulter getragen während des Abpumpens und die Schläuche innen in die Kleidung gelegt. Hat wunderbar geklappt. Meistens habe ich dies sogar der Elvie vorgezogen, da ich ja nur eine Elvie habe und mit den Freemie-Cups beide Seiten gleichzeitig abpumpen konnte.
Fazit- lohnt sich der Kauf?
Alles in allem bin ich begeistert von der Elvie Pumpe und würde sie mir wieder kaufen. Nur bei der Bedienung ist definitiv noch Platz nach oben. Ich denke aber, dass die Folgemodelle oder App-Versionen hier Besserung versprechen werden.
Für Mamas, die oft abpumpen oder auf/während der Arbeit abpumpen würde ich die Elvie auf jeden Fall empfehlen. Allerdings nur als Zweitpumpe, denn manchmal (beispielsweise zum Ausmassieren eines Milchstaus) ist eine klassische Pumpe mit einer Brusthaube angenehmer.
Gesamt: 4/5 Punkte
Update Dezember 2022: Auch meine 2. Tochter wird fast komplett mit abgepumpter Muttermilch ernährt. In dieser Stillzeit pumpe ich tatsächlich fast vollständig mit meinen Elvie Pumpen ab. Es ist also durchaus machbar mit der Elvie zu Pumpstillen!
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Quellen[+]